autoportrait
Portraitzeichnungen aus der Hand eines Roboters
2002
Ein Roboter porträtiert im Museum Menschen. Mit einem Stift in der Hand bietet er seinen ungewöhnlichen Dienst an. Vor ihm befindet sich ein Zeichenbrett und für das Modell steht ein Hocker bereit.
Sobald ein Besucher Platz nimmt, beginnt der Roboter sein Werk. Mit Kamerablicken erfasst der Maschinenkünstler das Gesicht und erstellt mit geschickt anmutenden Handbewegungen ein gezeichnetes Abbild der Person.
Das Ergebnis ist individuell und nicht vorhersehbar. Die handwerklichen Fähigkeiten des Roboters und seine Möglichkeiten, die charakteristischen Merkmale eines menschlichen Gesichts zu erkennen, prägen den ihm eigenen, typischen Zeichenstil.
Nach dem Zeichenvorgang wischt der Roboter seine Zeichnung eigenhändig wieder aus. Gleichgültig hinterlässt die Maschine kein Erinnerungsbild von der Person, die ihm gegenüber saß und nun dem Löschprozess seines eigenen Abbildes beiwohnt.
In „autoportrait“ stehen Maschine und Besucher im Verhältnis von Portraitierendem und Modell, von Künstler und Auftraggeber. Der kreative Akt liegt hier bei der Maschine, jedoch ist ihre abbildende Funktion selbst Abbild menschlicher Kreativität.