empathizer

Kopplung von Gehirn und Roboter
2000

Die Installation „empathizer“ (to empathize = einfühlen) bietet die Möglichkeit eine extreme Mensch-Maschine-Kopplung zu erleben. Die laborartigen Installation besteht aus zwei Knickarmrobotern und einem Gehirninterface, über das die Besucherinnen und Besucher mit den Maschinen gekoppelt werden können.

empathizer (2000) In dem experimentellen Umfeld werden Gehirnspannungen an beiden Kopfhälften gemessen, analysiert und die Daten der Robotersteuerung zugeführt – eine Interaktion ohne physische Aktion. Die Muster der Gehirnsignale werden auf die Roboter projeziert, die die Gehirndaten durch immer neue, individuelle Bewegungen abbilden. Der kontinuierliche Datenfluss zu den Robotern erzeugt eine bewußt veränderbare, aber immer wechselnde, niemals wiederkehrende Choreografie. Durch die unmittelbare Verknüpfung von Denkprozessen und mechanischem Gerät werden psychische Zustände im physischen Raum dargestellt und wirken auf die Interagierenden zurück.

Die Interaktionsmöglichkeit zwischen dem Gehirn eines Menschen und den Robotern lassen sowohl die Maschine zum erweiterten Körper der Person als auch den Mensch und sein Gehirn zur erweiterten Steuerung der Maschinen werden. Wie wird diese hybride Begegnung erfahren? Empfinden die Benutzerinnen und Benutzer eine Körpererweiterung durch die Roboter? Oder empfinden sie ein Unbehagen durch das Eindringen der Technik in die geistigen Aktivitäten?

Mit „empathizer“ wird der Begriff des Users mehr als gewöhnlich in Frage gestellt. Die Installation macht die Utopie einer Zukunft erfahrbar, in der Roboter autonom am öffentlichen Leben teilnehmen oder zur Erweiterung des menschlichen Körpers werden. Das Publikum wird konfrontiert mit den Euphorien oder Ängsten einer Gesellschaft, deren wissenschaftlich-technischer Fortschritt die menschliche Identität zunehmend verändert.

EEG-Messtechnologie: Günter Haffelder
Mitarbeit Softwareentwicklung: Christian Drumm