profiler
Collagen menschlicher Umrisse
2004
Der Roboter in der Installation „profiler“ erzeugt Portraits von Besuchern in Form von Umrisszeichnungen und ordnet sie in kompositionelle Zusammenhänge. Hat ein Ausstellungsbesucher die Buehne vor einer hell leuchtenden Hintergrundwand betreten, erkennt dies der Roboter, fährt in Aufnahmeposition und erfaßt die menschliche Figur mit seiner Videokamera. Der Computer verarbeitet das aufgenommene Bild, verwandelt es in Linienzüge und der Roboter führt dann mit wenigen Strichen die Zeichnung auf der emaillierten, großformatigen Zeichentafel aus.
Die Anordnung der Zeichnungen durch „profiler“ erfolgt nach einem eigenen Kompositionsprinzip. Der Roboter hat einen durch seine Anatomie begrenzten Arbeitsraum, der sich in der Tafelebene nierenfoermig abbildet. Diese für ihn erreichbare Fläche wurde in 16 fest definierte Rechtecke segmentiert, die sich überlagern. Nach und nach werden 13 Umrisszeichnungen von Besuchern zufällig in verschiedene Rechtecke verteilt. Drei Rechtecke bleiben stets leer. Innerhalb eines Rechtecks kann die Zeichnung, ebenfalls durch den Zufall bestimmt, eine von fünf möglichen Positionen einnehmen: in einer der vier Ecken oder im Zentrum. Durch die Kombination von Systematik, Zufall und Auslassung entstehen auf der Tafel unvorhersehbare Anordnungen mit Vereinzelungen, Gruppierungen und Überschneidungen.